Hans Seyfried griff im Sommer 1965 die Idee auf, eine Jugendkapelle zu gründen. Zunächst wurden die Proben mit den 16 Buben in seiner Wohnung abgehalten, den ersten Auftritt hatte die neue Jugendkapelle dann am Heiligen Abend 1965, dies ist auch heute noch eine schöne und stimmungsvolle Gelegenheit, der Jugendkapelle zuzuhören. Im darauffolgenden Jahr stellte Bürgermeister Frank den alten Feuerwehrsaal als Probelokal zur Verfügung. 1967 kamen dann das Sommerfest und das Winterkonzert als ständige Auftritte dazu. 1968 trat die Jugendkapelle zum ersten Mal in Altshausen und beim Saulgauer Kinderfest auswärts auf. 1971 erhielten die Jugendlichen eine einheitliche Weste, 1972 kamen die ersten Mädchen dazu. Es folgten Teilnahmen an verschiedenen Jugendmusiktagen und 1976 erhielt die Jugendkapelle eine eigene Uniform. Im folgenden Jahr fanden die Jugendmusiktage zum ersten Mal in Herbertingen statt und 1981 umrahmte die Jugendkapelle den Empfang des Präsidenten von Bangla Desh musikalisch, der die Besamungsstation Herbertingen besichtigte. Dafür erhielten die Jugendlichen vom Landrat zur Belohnung ein Tenorhorn. 1985 hatte die Jugendkapelle bei ihrem 20jährigen Bestehen 42 Mitglieder.
In der Aktivkapelle war in manchen Registern der Bedarf an Nachwuchs stark gestiegen, da in den vergangenen Jahren kaum Nachwuchs aus der Jugendkapelle dazukam. 1987 wechselten dann 7 Jungmusiker auf Anfrage über. Dies machte ihnen allerdings das Mitspielen in der Jugendkapelle nahezu unmöglich, da beide Kapellen sehr viele Proben und Auftritte zu meistern hatten.
Im Ausschuss und in der Generalversammlung 1988 wurde dann die Frage nach dem Übertrittsalter in die Aktivkapelle diskutiert, da einige Stammspieler in der Jugendkapelle älter als 25 waren. Noch sah es nach einer friedlichen Einigung aus, als bessere Zusammenarbeit gelobt wurde und das Ziel, die Spielfähigkeit der Jugendkapelle zu erhalten, genannt war. Allerdings kam in der Vorstandschaft der Wunsch nach einer anderen Ausbildung der Jugendlichen auf, welche bisher von Hans Seyfried vorgenommen wurde. Im Juli wurde der Beschluss gefasst, die Ausbildung nun mit der Jugendmusikschule Saulgau vorzunehmen nach den heute noch gültigen Modalitäten (die Kosten der Ausbildung teilen sich Gemeinde, Verein und Eltern). Als zudem die Übertritts-Diskussion immer schärfer wurde und zum Teil radikale Maßnahmen vorgeschlagen worden waren, sah Hans Seyfried keine Zukunft mehr für sich als Ausbilder und Dirigenten der Jugendkapelle. Er erklärte zusammen mit 16 Mitgliedern der Jugendkapelle seinen Austritt aus dem Verein. Dies fügte dem Verein erheblichen Schaden zu.
Die Jugendarbeit im Verein sollte jedoch weitergehen. Peter Rehm übernahm das Amt des Jugendleiters und Monika Jakob begann mit den Jugendlichen zu proben und hatte schon beim Winterkonzert 1989 einen Auftritt. Es folgte eine Satzungsänderung die Jugendkapelle betreffend und die Arbeit mit den Jugendlichen konnte in neuen Bahnen weitergehen. Schon 1990 stellten sich die Jugendlichen den Wertungsrichtern und erhielten wie auch im folgenden Jahr gute und befriedigende Noten. Beim Herbstfest der Gemeindemusik beteiligte sich die Jugendkapelle mit Programm für Kinder, St. Martin wird seither begleitet, Altennachmittag und Waldweihnacht werden nun gestaltet und in der Fasnet werden die Schüler befreit. Auch für die Jungmusikanten selbst wurde einiges geboten: Hüttenaufenthalte, Ausflüge, Spieleabende, Ausbildung in Musiktheorie usw. Seit 1993 spielten in der Kapelle auch Musiker aus Marbach mit, trotzdem hatte die Dirigentin Monika Sigel nach wie vor mit Besetzungsproblemen zu kämpfen. 1994 folgten wieder Teilnahmen von Bläsergruppen am Kritikspiel mit guten Ergebnissen, jedoch sollte sich die Jugendkapelle in diesem Jahr zu einem Spielkreis verkleinern. 1995 erfolgte zum 2. Mal die Ausrichtung des „Tag der Bläserjugend" in Herbertingen.
Im November 1996 gab Monika Sigel das Dirigentenamt an Birgit Sauter weiter. Das musikalische Niveau stieg in den folgenden Jahren wieder an, da nun dank guter Ausbildung in den vergangenen Jahren, die Mitgliederzahl der Jugendkapelle auf 25 angewachsen war. So konnte das Konzert 1998 wieder erfolgreich mitgestaltet werden. Unter Mitwirkung der Jugendleiterin Sonja Jakob wurde wieder Theorieunterricht durchgeführt, kleine Festchen und große Ausflüge gemacht, außerdem beteiligte sich die Jugendkapelle jährlich am Sommerferienprogramm der Gemeinde. Auch den Wertungsrichtern stellten sich die Jungmusiker laufend und erhielten gute Noten.
2001 wechselte die Leitung erneut. Als Birgit Sauter aus familiären Gründen den Taktstock abgab, wurde in Petra Diodone-Schelkle eine neue Dirigentin gefunden, die Jugendleitung wurde von Wolfgang Niederer übernommen. Zu dieser Zeit (2001) hatte die Jugendkapelle 16 aktive Mitglieder und 24 Jugendliche in Ausbildung.
Danach wuchs die Jugendkapelle stetig und hatte beim 40-jährigen Jubiläum im Jahre 2005 wieder 28 aktive Mitglieder, 44 Jugendliche waren in Ausbildung. Zu dieser Zeit hatte der Musikverein Marbach dank reichlichen Nachwuchses auch wieder eine eigene Jugendkapelle. Die folgenden Jahre war die Jugendkapelle geprägt von einer hohen Stabilität.
Nach 10 Jahren Leitung der Jugendkapelle, also im Jahre 2011 gab Petra Diodone das Amt an Martina Ummenhofer weiter.
Das Amt der Jugendleiters wechselte 2005 von Wolfgang Niederer an Thomas Claßen, 2008 an Simone Späth, 2010 an Simon Rude und 2013 an Katharina Buck.
Seit Frühjahr 2015 spielen wieder Jugendliche des Musikvereins Marbach in Herbertingen mit, da dort die erforderliche Spielstärke nicht mehr gegeben war.
Aktuell spielen 30 Jugendliche in der Jugendkapelle, dazu kommen noch die Jugendlichen aus Marbach, was gemeinsam eine spielstarke Jugendkapelle ergibt.
Momentan sind in der Gemeindemusik 67 Jugendliche in Ausbildung. Dabei sind auch die Kinder der Blockflötengruppen und die Jugendlichen des Spielmannszuges mitgezählt.